Wer an der Börse erfolgreich handeln will, muss lernen, Trends zu erkennen. Die Trendbestimmung ist ein zentrales Element jeder Handelsstrategie – egal ob du kurzfristig tradest oder langfristig investierst. In diesem Artikel zeige ich dir die wichtigsten Methoden zur Trendbestimmung, was sie bedeuten und wie ich persönlich damit arbeite.
1. Markttechnik – Hochs, Tiefs und Trendlinien
Die Markttechnik gehört zu den grundlegendsten Konzepten der technischen Analyse. Im Fokus steht die Abfolge von Hochs und Tiefs:
- Steigende Hochs und Tiefs = Aufwärtstrend
- Fallende Hochs und Tiefs = Abwärtstrend
Zusätzlich lassen sich Trendlinien zwischen den markanten Punkten einzeichnen. Besonders wichtig ist die Unterscheidung von drei Phasen:
- Bewegung (in Trendrichtung)
- Korrektur (entgegen der Trendrichtung)
- Seitwärtsphase (kein klarer Trend, oft vor Umbrüchen)
Diese Struktur wiederholt sich in allen Zeiteinheiten und ermöglicht es dir, Trends frühzeitig zu erkennen und mit dem Markt zu arbeiten – statt gegen ihn.
2. Indikatoren – Moving Averages (Gleitende Durchschnitte)
Ein sehr beliebtes Werkzeug zur Trendbestimmung ist die Kombination aus dem 50er und 200er gleitenden Durchschnitt (SMA):
- 50 über 200 = Aufwärtstrend
- 50 unter 200 = Abwärtstrend
Diese Linien glätten den Kursverlauf und helfen dir, objektiv die Richtung zu filtern. Besonders interessant ist der Bereich zwischen dem 50er und 200er SMA – er zeigt an, dass der Markt sich in einer „Übergangsphase“ befindet. Ich nenne diesen Bereich den „River of Value“ – hier entscheidet sich, ob ein Trend weiterläuft oder bricht.
Bärenmarkt: Wann beginnt er? Ein Rückgang von 20 % oder mehr vom letzten Hoch gilt als Bärenmarkt. Alles darunter (z. B. –10 %) wird als Korrektur betrachtet.
Fibonacci-Retracements zur Korrektureinschätzung: Mithilfe von Fibonacci-Levels wie 38,2 %, 50 % oder 61,8 % kannst du gut einschätzen, wie weit ein Kurs in einer Korrektur zurückläuft, bevor der Trend sich fortsetzt.
3. Fractals – Einstieg und Ausstieg visuell erkennen
Fractals sind kleine Umkehrmuster im Chart, meist aus fünf Kerzen. Das mittlere Hoch (bzw. Tief) markiert eine mögliche Wende. Ich nutze Fractals diskretionär, das heißt:
- Ich treffe meine Entscheidungen nicht nach festem Regelwerk,
- sondern beziehe Marktstruktur, Kontext und Erfahrung mit ein.
Vor allem im „River of Value“ helfen mir Fractals dabei, Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren.
4. Die Dow-Theorie – Klassisch und zeitlos gültig
Die Dow-Theorie basiert auf sechs Kernaussagen, die auch heute noch Gültigkeit haben:
- Der Markt spiegelt alles wider – alle Informationen sind im Kurs enthalten.
- Drei Trends – Primärtrend (langfristig), Sekundärtrend (mittelfristig), Tertiärtrend (kurzfristig)
- Drei Phasen im Primärtrend – Akkumulation, öffentliche Beteiligung, Distribution
- Indizes müssen sich bestätigen – z. B. Dow Jones & S&P 500 sollten gleichgerichtet laufen
- Das Volumen bestätigt den Trend – hohes Volumen = starker Trend
- Ein Trend bleibt intakt, bis er klar gebrochen ist
Diese Prinzipien geben dir einen strukturierten Blick auf das große Ganze und helfen dir, echte Trendwechsel zu erkennen – ohne dich von kurzfristigem Rauschen ablenken zu lassen.
Meine Methode zur Trendbestimmung
Ich kombiniere die oben genannten Ansätze mit einer einfachen, aber wirksamen Struktur:
- Trendfilter über SMA:
- 50er über 200er = Long-Bias
- 50er unter 200er = Short-Bias
- River of Value:
- Kurs zwischen 50er und 200er = erhöhte Aufmerksamkeit
- Kurs unter 200er = Trend wird infrage gestellt
- Fractals zur Feinanalyse:
- Kein starres Regelwerk
- Entscheidungen auf Basis von Struktur und Kontext
Diese Methode gibt mir Klarheit, Flexibilität und Sicherheit – besonders in unklaren Marktphasen.
Fazit
Trends zu erkennen ist keine Kunst, sondern eine Frage der Struktur. Ob mit klassischer Markttechnik, gleitenden Durchschnitten, Fractals oder der Dow-Theorie – alle Methoden haben ihre Berechtigung. Am Ende zählt, dass du einen Ansatz findest, der zu dir passt – und den du konsequent umsetzt.
Wenn du meine Methode im Detail lernen möchtest, findest du mehr Infos in meinem Daytrading-Kurs.