Wenn du dich im Trading auf technische Indikatoren wie den Relative Strength Index (RSI) verlässt, hast du wahrscheinlich schon von Divergenzen gehört. Divergenzen helfen dir, wichtige Hinweise auf mögliche Trendwenden oder Trendfortsetzungen im Markt zu erkennen. Doch was ist aussagekräftiger: die reguläre Divergenz oder die versteckte Divergenz?
In diesem Artikel gehen wir auf beide Divergenztypen ein, erklären ihre Funktionsweise und zeigen, wann sie besonders nützlich sind.
Was ist eine Divergenz?
Eine Divergenz tritt auf, wenn sich der Kurs eines Assets und der RSI in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Dies weist auf eine Diskrepanz zwischen dem Preisverlauf und der Marktstärke hin. Divergenzen können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:
- Reguläre Divergenz: Signal für eine mögliche Trendwende.
- Versteckte Divergenz: Signal für eine mögliche Trendfortsetzung.
1. Reguläre Divergenz: Hinweis auf eine Trendwende
Eine reguläre Divergenz wird oft als starkes Signal für eine Trendwende gesehen. Sie tritt auf, wenn der Preis ein neues Hoch oder Tief erreicht, der RSI jedoch in die entgegengesetzte Richtung zeigt. Das bedeutet, dass der Trend an Schwung verliert, was auf eine bevorstehende Umkehr hindeuten könnte.
- Bullische Divergenz: Der Kurs macht ein tieferes Tief, während der RSI ein höheres Tief bildet. Dies signalisiert eine potenzielle Umkehr nach oben.
- Bärische Divergenz: Der Kurs macht ein höheres Hoch, aber der RSI zeigt ein niedrigeres Hoch. Dies deutet auf eine mögliche Abwärtsbewegung hin.

Wann ist die reguläre Divergenz aussagekräftig?
- In überkauften oder überverkauften Märkten.
- Wenn du nach einer Trendwende suchst.
- Besonders effektiv bei starken Preisschwankungen, die nicht durch die Marktstärke (RSI) unterstützt werden.
2. Versteckte Divergenz: Bestätigung einer Trendfortsetzung
Im Gegensatz zur regulären Divergenz deutet eine versteckte Divergenz auf eine Trendfortsetzung hin. Sie tritt auf, wenn der Preis während einer Korrektur im Trend niedrigere Hochs oder höhere Tiefs bildet, aber der RSI die Gegenbewegung nicht bestätigt. Dies zeigt, dass die Korrektur nur vorübergehend ist und der bestehende Trend wahrscheinlich weitergehen wird.
- Bullische versteckte Divergenz: Der Kurs macht ein höheres Tief, während der RSI ein tieferes Tief zeigt. Dies signalisiert, dass der Aufwärtstrend wahrscheinlich fortgesetzt wird.
- Bärische versteckte Divergenz: Der Kurs macht ein niedrigeres Hoch, aber der RSI zeigt ein höheres Hoch. Dies deutet darauf hin, dass der Abwärtstrend weiterhin Bestand haben könnte.

Wann ist die versteckte Divergenz aussagekräftig?
- In klaren Trends, wenn du auf eine Trendfortsetzung spekulierst.
- Wenn du Korrekturen nutzen möchtest, um Positionen in Richtung des Trends zu eröffnen.
- Besonders nützlich, um Einstiegspunkte während einer kurzen Gegenbewegung im Trend zu finden.
Fazit: Was ist aussagekräftiger?
Ob eine reguläre oder eine versteckte Divergenz aussagekräftiger ist, hängt davon ab, was du im Markt erwartest:
- Reguläre Divergenzen sind nützlich, wenn du eine Trendwende erkennen willst, besonders an Extrempunkten des Marktes.
- Versteckte Divergenzen helfen dir, wenn du auf die Fortsetzung eines Trends setzen möchtest und nach Korrekturen suchst, um in den Markt einzusteigen.
Beide Divergenztypen sind kraftvolle Werkzeuge, die dir helfen können, bessere Entscheidungen in deinem Trading zu treffen – ob du nun eine Wende oder eine Fortsetzung des Trends erwartest.