Was ist das fallende Messer?
Der Begriff „fallendes Messer“ ist eine weit verbreitete Metapher im Börsenhandel und bezieht sich auf eine Situation, in der der Kurs eines Wertpapiers, einer Aktie oder eines anderen Finanzinstruments extrem schnell und stark fällt. Diese Art von Kurseinbruch wird oft durch schlechte Nachrichten, überraschende Ereignisse oder eine generelle Marktpanik ausgelöst.
Das Bild des fallenden Messers verdeutlicht, dass ein unüberlegtes Eingreifen in diesen Markttrend äußerst gefährlich ist. Wer versucht, ein fallendes Messer zu fangen, riskiert sich zu verletzen – oder im Börsenjargon: hohe Verluste zu erleiden.
Warum ist es so gefährlich, ein fallendes Messer zu fangen?
Viele unerfahrene Trader werden von der vermeintlich günstigen Kaufgelegenheit angelockt. Sie sehen einen rapide gefallenen Kurs und denken: „Jetzt ist die Aktie extrem günstig – das muss doch eine gute Gelegenheit zum Kauf sein!“ Doch genau hier liegt der große Fehler.
Das Problem ist, dass niemand weiß, wann der Boden tatsächlich erreicht ist. Kurse können weiter fallen, auch wenn sie bereits drastisch eingebrochen sind. Manchmal ist es auch so, dass der Kurs scheinbar kurzfristig stabilisiert wird, nur um danach noch weiter abzustürzen.
Ein weiterer Faktor ist die Psychologie des Traders. Wer nach einem extremen Kursverfall kauft und sofort weitere Verluste erlebt, gerät schnell in Panik. Das führt oft zu unüberlegten Entscheidungen, bei denen man mit Verlust verkauft, nur um später festzustellen, dass der Kurs sich doch erholt hat – oder eben weiter gefallen ist.
Warum es eine schlechte Idee ist, in fallende Kurse einzusteigen
- Unkalkulierbares Risiko: Der genaue Wendepunkt ist nie abzusehen. Selbst wenn der Kurs sich kurzfristig erholt, kann er danach weiter in die Tiefe rauschen.
- Emotionale Fehlentscheidungen: Die Angst, den perfekten Einstieg zu verpassen, führt oft zu irrationalem Handeln.
- Verzerrte Risikowahrnehmung: Ein niedriger Preis bedeutet nicht automatisch ein gutes Investment. Die Ursache für den Kursverfall ist entscheidend.
- Keine Bestätigung für Trendumkehr: Ohne Anzeichen einer echten Trendumkehr ist es nichts weiter als Glücksspiel.
Was du stattdessen tun solltest
- Warte auf klare Signale: Anstatt blind einzusteigen, solltest du auf Anzeichen einer Bodenbildung oder einer echten Trendumkehr warten.
- Nutze technische Analyse: Achte auf Preisaktionen, die auf eine Stabilisierung hinweisen. Wichtige Unterstützungszonen oder Demand-Zonen können hilfreiche Anhaltspunkte sein.
- Vermeide emotionales Handeln: Bleibe diszipliniert und folge deinem Trading-Plan. Lasse dich nicht von schnellen Bewegungen blenden.
- Setze auf Risikomanagement: Wenn du trotzdem einsteigen möchtest, dann nur mit klar definierten Stop-Loss-Orders, um dein Risiko zu begrenzen.
Fazit
Das fallende Messer ist eine der gefährlichsten Situationen, in die ein Trader geraten kann. Es verführt dazu, unüberlegt und ohne Strategie einzusteigen, nur weil der Preis günstig erscheint. Doch ohne klare Signale ist es nichts weiter als ein Spiel mit hohem Verlustpotenzial. Anstatt unüberlegt auf den vermeintlichen Boden zu hoffen, ist es immer besser, geduldig auf eine Bestätigung zu warten und mit Bedacht zu handeln.